Riva Aquarama im Maßstab 1:6
Hier seht ihr ein Video meiner Riva.
Ich war 2004 in Potsdam, um mit Hilfe vom Adrian Scharf einen Catamaran (Christo3) aufzubauen. Er war gerade mit dem Bau einer Riva Aquarama spezial im Maßstab 1:6 befasst.
Auf die Frage, ob ich nicht auch Lust hätte, eine Riva zu bauen, sagte ich sofort zu.
Material hatte er bereits liegen und so war ich mit 80 € dabei. Die Spanten sind aus einfachem 6 mm Sperrholz . Als Beplankung haben wir aus einer Mahagoni-Planke Leisten 10x5 mm geschnitten und damit den Rumpf beplankt, d.h. Leiste um Leiste verleimt. Die Leisten habe ich vor dem Leimen angeschliffen, um einen optimalen Stoß zu erreichen. Teile des Bootsbodens und untere Seitenbeplankung sind aus 5 mm Mahagonisperrholz gefertigt. Das Innere habe ich mit G4 und seitlich zusätzlich mit Glasfasermatten und Epoxidharz stabilisiert, um späteres Arbeiten der Beplankung auszuschließen. Außen wurde der Rumpf ebenfalls mit 46 Gramm Glasfasermatte und Epoxi belegt.
FAZIT
Heute würde ich das Spantengerüst mit Flugzeugsperrholz in Streifen von 50 mm zweischichtig belegen, da es sich so leichter in die notwendige Form bringen lässt. Damit sind für die Mahagonibeplankung 3 mm Mahagonileisten auch für das spätere Beschleifen völlig ausreichend.
Das Deck ist außen aus einem Stück Mahagoni hergestellt und später mit einem Hobel in die notwendige Außenkontur gebracht. Der Heckspiegel besteht aus 2 Mahagonibretter (LKW-Boden), ihn habe ich auf einen Bandschleifer nach dem Verleimen mit dem Rumpf in die richtige Form geschliffen.
Die Unterbeplankung des Decks ist 1 mm Sperrholz. Darauf sind, in den Abständen dem Original entsprechend, Mahagonileisten verklebt. Dazwischen liegen 1 mm Kunststoffleisten, sie habe ich vorher getestet, um sicher zu stellen, dass sie lösungsmittelresistent sind.
Vorderdeck mit Spritzwasserkante, hergestellt aus Mahagonileisten, die dem Original entsprechend in form geschliffen sind. Die Innenverkleidung habe ich mit Mahagonifurnier beklebt. Sie ist abnehmbar.
Die Scheuerleisten sind aus 6 mm Halbrundmessing. Die Schraubenlöcher sind mit Schablone gebohrt. Die Seitenflossen bestehen jeweils aus Mahagoni. Die Ausschnitte für die Bugscheinwerfer sind angelegt. Die senkrechten Flächen der Badeplattform habe ich in einer hierzu gefertigten Schablone aus 3 Lagen 1 mm Sperrholz gefertigt und in Originalfarbe mit Kunstleder bezogen.
Die Beschlagteile sind aus Messing gefertigt und wurden anschließend poliert und verchromt. Das Lenkrad musste ich noch einmal bauen, das Erste war im Durchmesser zu klein geraten.
Die Lederauskleidungen sind dem Original entsprechend im Farbton aus Kunstleder bzw. Handschuhleder gefertigt.
Die gedruckten Einlagen der Armaturen stammen vom Original und können über Monkimia gekauft werden, dazu einfach eine E-mail an info@monkimia.de. Die Größe der Einlagen können auf Wunsch angepasst werden.
Vor und hinter den Einlagen sind aus Kunststoff gerfertigte Scheiben eingelegt.
Ursprünglich wurde die Riva von einem Zenoah 26 ccm über Fliekraftkupplung, Getriebe und 2 Flexwellen angetrieben. Gestartet wurden mit einem Elektostarter. Auspuffanlage und Tank waren Eigenbau.
Das Antriebskonzept gefiel mir im Nachgang nicht mehr, es passte einfach nicht zu meiner Riva. Kurz entschlossen baute ich sie um.
Im Einsatz sind jetzt Brashless-Motoren mit je 504 U/min Volt und 1,8KW. Das Modell ist mit einem Sound- und Verstärkermodul von BAE, wie einige Beschlagteile ausgestattet. Mir war das komplette Aussehen baugleicher Beschläge wie Lufthutzen, Klampen, Bugscheinwerfer und Lichtöffnungen wichtig, daher entschied ich mich zum Kauf einiger Beschlagteile von BAE. Die Qualität der Teile ist hervorragend. Der Material- und Arbeitsaufwand einschließlich der Kosten fü;r das Verchromen beim Selbstbauen ist größer.
Die Wellenanlage ist außerhalb des Rumpfes nachträglich noch freilaufend umgebaut. Die Propeller sind umgearbeitet 3-Blatt-Rennprops, mit einem Durchmesser von 50 mm.
Größtes Problem war für mich die Frontscheibe. Als erstes baute ich ein Holzmodell, welches einerseits genau die Konturen des Decks und andererseits die äußeren Konturen des Scheibenrahmens hatte. Dann wurde über eine exakte Schablone eine DXF-Datei mit den kompletten Innen- und Außenkonturen erstellt.
Eine metallverarbeitende Firma hat den Rahmen aus 2 mm Messingblech läsergeschnitten und die Scheibenaus-schnitte 1mm tief eingefräst. Die Scheiben wurden ebenfalls aus Makrolon geläsert und passten exakt in den Rahmen. Mit beidseitigem Klebeband wurden sie im Rahmen befestigt. Ein entsprechender Formgummi bildet den Abschluss zum Deck.
In der Riva ist ein Sound-Modul einschließlich zusätzlicher Verstärker (BAE) eingebaut, damit ist das Modell mit einem Original-Riva-Sound ausgestattet.
Zum Schluss wurden die Schriftzüge, Hecklaterne und Suchscheinwerfer (von BAE) montiert. Die Gashebel werden über einen 180° Servo beweglich.
Jeder Motor erhält den Strom von jeweils zwei 6s1p LiFePo Akkus, mit dem Antrieb ist das Fahrbild eigentlich o.K. Das Sound-Modul wird über einen 4s1p LiFePo Akku mit Strom versorgt.
Bug- Such-und Hecklaterne sind mit Beleuchtung.